Seit 2009 erhält die Stiftung Naturschutz Berlin Mittel aus der Klimaschutzabgabe des Landes Berlin, um damit klimaentlastende Naturschutzmaßnahmen umzusetzen. Mit diesen Projekten sollen zum einen bei nichtvermeidbaren Dienstflügen entstandene klimawirksame Emissionen kompensiert und zum anderen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Berliner Natur gedämpft werden.
Der Stiftungsrat hat festgelegt, dass mit höchster Priorität Projekte zur Erhaltung oder Renaturierung Berliner Moore finanziert werden sollen. Die positiven Wirkungen von Moorrenaturierungen betreffen sowohl die Bindung von klimawirksamen Emissionen als auch die Erhaltung stabiler Ökosysteme mit einer möglichst großen biologischen Vielfalt. Ein sehr spezieller Lebensraum vieler stark bedrohter Tier- und Pflanzenarten wird so mit Hilfe der Moorrenaturierungen erhalten und entwickelt.
Inzwischen wurden fünf Moore im Südosten von Berlin durch die Stiftung Naturschutz renaturiert: die Kleine Pelzlaake, der östliche, der westliche und der südliche Moorarm der Krummen Laake bei Müggelheim sowie ein kleines „Torfmoosmoor am Müggelsee“. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Obersten Naturschutzbehörde, den Berliner Forsten und weiteren Moorexperten.
Ziele der Maßnahmen waren, einen möglichst gehölzfreien Zustand der Moore wiederherzustellen, die Wasserstände im Moor zu verbessern, die Wiederausbreitung von moortypischen Arten zu fördern und möglichst wieder ein Übergangs- und Schwingrasenmoor bzw. Torfmoosmoor zu entwickeln.
Erste Erfolge sind zu vermelden:
- Mit Hilfe von Moorpegeln konnte nachgewiesen werden, dass sich die Maßnahmen positiv auf die Wasserstände in den Mooren auswirken und somit die Freisetzung von klimawirksamen Gasen reduziert wird.
- Auf den Maßnahmenflächen entwickelt sich die gewünschte moortypische Vegetation mit Torfmoosen.
- Es wurden verschollene Pflanzenarten in den Mooren wiedergefunden, z.B. der Mittlere Sonnentau und mehrere Torfmoosarten.
- Auch auf die in Mooren lebenden Tierarten haben sich die Maßnahmen positiv ausgewirkt, so konnte z.B. nach vielen Jahren wieder eine Reproduktion des Moorfrosches in der Krummen Laake nachgewiesen werden.
Berichte über die bisher umgesetzten Maßnahmen sind auf der Website der Stiftung Naturschutz zu finden (https://www.stiftung-naturschutz.de/unsere-projekte/klimaschutzabgabe-moorrenaturierung). In den kommenden Wochen wird die Website aktualisiert.
Derzeit wird ein neues Moorrenaturierungsprojekt von der Stiftung Naturschutz vorbereitet. Es wurden erste Abstimmungen für Renaturierungsmaßnahmen im Bereich der Neuen Wiesen in Köpenick durchgeführt. Dort sind die ehemaligen orchideenreichen Moorwiesen durch Grundwasserabsenkung und Nutzungsaufgabe weitestgehend verschwunden. Ziel ist zunächst, in einem Teilbereich der Neuen Wiesen die Wiederherstellung der nassen Moorwiesen zu erproben, einhergehend mit einer Verbesserung der Wasserstände. Das Projekt befindet sich in der Vorplanung, die Entscheidung über eine Umsetzung dieses Projekts steht noch aus. Spenden zur Unterstützung dieses Moorrenaturierungsprojekts sind sehr willkommen. Falls wider Erwarten das Projekt in den Neuen Wiesen nicht umsetzbar sein sollte, werden eingehende Spenden für andere Moorrenaturierungsprojekte in Berlin eingesetzt.
Alle Berliner*innen, die sich an der Rettung von Berliner Mooren beteiligen möchten, können dies mit einer zweckgebundenen Spende an folgendes Konto tun:
Stiftung Naturschutz Berlin, Stichwort „Berliner Moore“, IBAN: DE71 4306 0967 0007 7770 00
Projekt begleitet von Dr. Marcus Hildebrandt